Gewalt macht krank. Und da Frauen überproportional von patriarchaler Gewalt betroffen sind, ist der Verein "Frauen helfen Frauen Walsrode e.V." ein unverzichtbarer Teil der sozialen Arbeit im Landkreis. Unser Verein wird gefördert vom Niedersächsisches Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, vom Landkreis Heidekreis und von der Stadt Walsrode. Wer mehr Details erfahren möchte, wendet sich bitte an Frauke Flöther.
14 Künstlerinnen, davon 13 aus dem Heidekreis, präsentierten anlässlich des 30+1-jährigen Bestehens des Frauenschutzhauses ihre Arbeiten. Das war ein großartiges Geschenk an uns. Unser besonderer Dank geht an die Kunstschaffende Frauke Biermann, die den Kontakt zu den Künstlerinnen aufgenommen und diese von unserer Idee für die Gemeinschaftsausstellung begeistert hat. Der Titel der Ausstellung lautet „Unsichtbar“. Etwas, was nicht sichtbar ist, kann trotzdem vorhanden sein. Dieser Gedanke passt zu unserer Arbeit. Auch die Betrachtung der unterschiedlichen Werke löst bei Besucherinnen und Besuchern etwas aus, was vielleicht verborgen und nicht offensichtlich ist.
Kurz vor dem Herunterfahren aller Aktivitäten in der Corona-Pandemie konnten wir unsere Jubiläumsfeier am 1. März feiern und Rückschau halten. An die 100 Frauen und Männer waren unserer Einladung zur Jubiläumsfeier ins "mittendrin" gefolgt. Die vielen Glückwünsche und Ermutigungen für die kommenden Jahre haben uns sehr gefreut. Dieser wunderbare Tag wird uns allen noch lange in Erinnerung bleiben und gibt uns Kraft für alles, was noch kommt. Wir bedanken uns bei der Bürgermeisterin Helma Spöring für die wertschätzenden Grußworte, beim Duo "Macchiato"für die stilvolle musikalische Untermalung und beim Team des "mittendrin" für die tolle Organisation. Es hat an nichts gefehlt.
Geld ist nicht alles, aber ohne Geld geht es nicht. Die vielen Geburtstags-Spenden ermöglichen uns, in den Kinos in Walsrode und Schneverdingen mit einer Werbung auf uns aufmerksam zu machen. Herzlichen Dank!
Vor dem Hintergrund unseres Jubiläums haben wir einige Stimmen ehemaliger Bewohnerinnen gesammelt:
Am 9. Juni stellen wir unser neues Domizil einigen geladenen Gästen vor. Darunter Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises und die Bürgermeisterinnen aus Walsrode und Bad Fallingbostel. Der Tag entwickelt sich zu einem gemütlichen Gartenfest mit intensivem Gedankenaustausch. Das Interesse an unserer Arbeit und die vielen Glückwünsche haben uns sehr gefreut.
Vor dem Hintergrund der Brötchentüten-Aktion "Gewalt kommt nicht in die Tüte" mit der Bäckerinnung und den Gleichstellungsbeauftragten im Heidekreis wird am Morgen des 25. November, dem Gedanktag für Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen, das erste "Frauenpolitische Frühstück" begangen. Elf Ratsfrauen kommen zu diesem Treffen. Es ist eine gelungene Aktion, die viel länger dauert, als geplant. Der Bedarf an Austausch ist groß.
Am 1. März 1990 um 9 Uhr öffnet das Frauenhaus Walsrode seine Pforten für misshandelte Frauen und ihre Kinder. Gegen Mittag zieht die erste Bewohnerin mit ihren vier Kindern ein. Hätten wir nicht so intensiv in der Presse über unser Vorhaben berichtet, wäre sie vielleicht nie auf die Idee gekommen, nach Schutz und Beratung zu fragen. Es ist tatsächlich 20 Jahre her!
In den ersten Jahren reichten die acht Plätze in unserer 90qm großen Schutzwohnung oft nicht aus. Das ist heute glücklicherweise nur noch selten der Fall. Insgesamt haben wir 1203 Frauen und Kinder in den vergangenen 7300 Tagen durch eine schwere Zeit begleiten dürfen. Und das ist doch ein Grund zum Feiern, oder? Es waren 65 Menschen, die am 1. März 2010 im Saal der Krankenpflegeschule des Heidekreis Klinikums Walsrode anlässlich dieses Jubiläums zusammenkamen (Dankeschön Herr Jurczyk!). Herr Ostermann, unser Landrat, war da. An seinem Grußwort hat uns besonders gefallen, dass wir uns nach seiner Aussage auch in den nächsten 20 Jahren keine Sorgen um die Finanzierung machen müssen. Das ist doch ein Wort. Bürgermeisterin Silke Lorenz (Walsrode) ging davon aus, dass dank unserer Öffentlichkeitsarbeit heute wohl allen bewusst sei, "dass häusliche Gewalt keine Privatsache und schon gar keine Bagatelle ist." Ob das wohl zutrifft?
Die vielen duftenden Frühlingsblumen, die liebevoll verpackten Geschenke und Gutscheine, die kreativen Glückwunschkarten und -briefe und nicht zuletzt die Geldgeschenke haben uns riesig gefreut. Es waren ein paar wundervolle Stunden für uns. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank allen, die da waren oder einfach nur an uns gedacht haben.
Wir hatten die international anerkannte Traumatherapeutin Michaela Huber zu Gast. Sie hielt anlässlich des weltweiten Gedenktages für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen einen Vortrag unter dem Titel "Wenn Familien Kindern schaden und was es zur Genesung braucht". Michaela Huber ist Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und Ausbilderin in Traumabehandlung. Sie war an der Gründung des Zentrums für Psychotraumatologie Kassel e.V. beteiligt und hat nach diesem Vorbild auch das Traumahilfezentrum München unterstützt und gefördert. Darüber hinaus hat sie sich als Sachbuchautorin in den vergangenen Jahren einen besonderen Namen gemacht. Michaela Huber arbeitet in eigener Praxis in Kassel und lebt in Göttingen. Im vergangenen Jahr wurde sie für ihr berufliches und ehrenamtliches Engagement für Menschen mit posttraumatischen und dissoziativen Störungen mit dem Bundesverdientkreuz ausgezeichnet.
Wir kooperien mit dem MüZe Munster (Mütter- und Kinderzentrum). Ab sofort bieten wir von Gewalt betroffenen Frauen aus Munster und Umgebung wohnortnah Beratungsgespräche in den Räumen des MüZe an.
Das Land überträgt uns die Trägerschaft für die BISS (Beratung und Intervention bei häuslicher Gewalt) für den Bereich der Polizeiinspektion Soltau-Fallingbostel. Ein Kooperationsvertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen BISS und Polizei.
Das Frauenschutzhaus wird 15 Jahre alt. Die Autorin und Journalistin Maryam Ansary - Exil-Iranerin - liest aus ihrem spannenden autobiografischen Roman "Flieh, bevor der Morgen graut". In der anschließenden Diskussion gibt sie außerdem Einblick in das politische Geschehen ihres Heimatlandes.
Mehr als 120 Frauen feiern im Dorfgemeinschaftshaus Bomlitz "Die Nacht der schönen Frauen". Sie tauschen Visitenkarten, gewinnen tolle Preise, tanzen zur Musik von DJane Stefi und schlemmen am kulinarischen Buffet. Für diese Veranstaltung hat sich der Verein mit den Frauenbeauftragten der Städte Visselhövede und Soltau sowie der Gemeindlichen Sozialarbeit Bomlitz vernetzt.
Der Verein initiiert gemeinsam mit anderen Frauen eine Aktion zum Internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Mädchen und Frauen. In den Kinos in Walsrode und Soltau läuft auf unsere Anregung der mehrfach preisgekrönte deutsche Film "Pigs will fly" . Behandelt wird das komplexe und brisante Thema patriarchale Gewalt. Vor den Kinos verteilen wir Kugelscheiber mit der Telefonnummer des Frauennotrufs, Informationsmaterial und große gelbe Luftballons von Terre des femmes.
Gemeinsam mit Werner Schoppan, Beauftragter für Kriminalprävention, gründen wir den Arbeitskreis "Opferhilfe/Häusliche Gewalt". Geplant ist der Aufbau einer effektiven Kriminalitäts-Opferhilfe. Bei der Gründung sind ausschließlich MitarbeiterInnen aus allen Polizeikommissariaten im Landkreis anwesend. Weitere Aktive sind zur Mitarbeit eingeladen.
Die 10jährige Geburtstagsfeier der Beratungsstelle am 16. August 2002 wurde mit einer Lesung der Linguistik Professorin Luise F. Pusch gekrönt.
Der Verein initiiert mit anderen Frauen die Aktion "Das goldene Buch der Männer", die in Soltau ihren Anfang nimmt. Mehrere hundert Männer haben inzwischen durch ihre Unterschrift bekundet, dass sie Gewalt gegen Frauen und Kinder nicht tolerieren.
Der Verein ist beteiligt an der Organisation und Durchführung der interaktiven Wildwasser-Ausstellung "Missbraucht", die sich an Jugendliche richtet. Mehr als 600 Menschen besuchen diese für zehn Tage ausgeliehene Ausstellung.
Der Verein ist Mitherausgeber der Informationsbroschüre "Wege aus der Gewaltspirale", die sich an von Gewalt betroffene Frauen wendet.
Der Verein erweitert sein Beratungsangebot um regelmäßige Rechtsberatungstermine mit einer Anwältin.
Der Verein mietet in der Sunderstraße 23 in Walsrode drei Büroräume an, die als offene Anlaufstelle dienen. Zwei offene Beratungstermine pro Woche werden angeboten.
Die Stadt Walsrode vermietet dem Verein eine 4-Zimmer-Wohnung, die als Frauenschutzhaus genutzt werden darf. Gleich am ersten Tag ist die Wohnung zu 80% ausgelastet. Die Miete übernimmt in der Anfangszeit der Landkreis Soltau-Fallingbostel.
Gründung des Vereins "Frauen helfen Frauen e.V." mit dem Fernziel, ein Frauenschutzhaus für den Landkreis Soltau-Fallingbostel einzurichten.
Gründung einer Fraueninitiative, die sich zum Ziel setzt, Frauen, die physisch und/oder psychisch misshandelt werden, Schutz und Begleitung anzubieten.